2000-04-29: "McLaren schlägt zurück""
Nach den für McLaren enttäuschenden ersten Rennen hatten die McLaren-Mercedes-Piloten
erstmals in diesem Jahr ein Auto, das schnell genug, standfest genug aber trotzdem
regelkonform genug war, um einen Grand Prix zu gewinnen. Und in weltmeisterlicher
Manier demonstrierte das Team um Ron Dennis sportliche Fairness und die beiden
Piloten die Souveränität eines potenziellen Weltmeisters.
Und vor allem war es diesmal nicht nur Mika Hakkinen, der mit unheimlich schnellen
Runden gegen Ende des Grand Prix zeigte, wer bei freier Fahrt der Schnellste ist,
sondern auch David Coulthard, der nicht nur den besseren Start (oder sagen wir
die bessere erste Runde) hatte als die Beiden vermeintlich aussichtsreichsten
Titelaspiranten, sondern es auch vollbracht hat, einen direkten Konkurrenten auf
der Strecke zu überholen. Dies gelang Mika Hakkinen genauso wenig wie Michael
Schumacher, und das obwohl der Geschwindigkeitsunterschied zwischen ihm und einem
BAR doch eigentlich größer sein sollte als zwischen David Coulthard
im McLaren und Rubens Barrichello im Ferrari.
Coulthards Leistung verdient Respekt, obwohl ich nicht ganz daran glaube, dass
er im Kampf um den WM-Titel mithalten kann, wie er das am Montag nach dem Rennen
selbst behauptete, weil Mika einfach immer wieder den kleinen und oft entscheidenden
Tick schneller ist DC. Aber vielleicht löst dieser Sieg ja einen solch großen
Selbstbewusstseinsschub aus, dass er es doch noch schafft Hakkinen dauerhaft in
Schach zu halten. Und wenn Michael Schumacher sich noch öfter von BAR´s
oder anderen nicht konkurrenzfähigen Autos in aufhalten lässt, genügt
das schon um Weltmeister zu werden.
Denn HHF und Rubens Barrichello können jetzt schon nicht mehr als Titelanwärter
bezeichnet werden. Obwohl die beiden aus der ersten Reihe ins Rennen gegangen
waren, sind Sie doch die Verlierer des Wochenendes. Rubens hat als Nr. 2 im Team
jetzt schon 25 Punkte Rückstand auf Schumacher, was nicht allein seine Schuld
ist, sondern größtenteils durch technische Defekte zustande gekommen
ist. Auch bei diesem Rennen war nicht der Dreher ausschlaggebend für den
Ausfall, sondern ein Hydraulikdefekt, der ihn zunächst in den Dreher zwang
und dann das Losfahren nach dem Boxenstopp verhinderte.
Papa Heinz-Harald hat sich seinen Saisonauftakt sicher auch anders vorgestellt.
McLaren und Ferrari sind weiter weg als im letzten Jahr. Der Jordan ist unzuverlässig
und von der erfolgreichen Strategie, auf nahezu jeder Strecke mit nur einem späten
Stopp durchzufahren, hat man auch aufgegeben.
Doch wenn man die Verliere des Wochenendes nennt, dann muss man auch die Gewinner
erwähnen. Und das waren außer den McLaren ganz klar die BMW-Williams.
Mit bescheidenen Zielen in die Saison gestartet, haben beide Fahrer gezeigt, dass
bereits im Einstiegsjahr für BMW der dritte Rang im Konstrukteurspokal möglich
scheint, da man nicht nur dank der hohen Zuverlässigkeit sondern auch aufgrund
des Speeds nur das Jordan-Team als ernsthaften Mitstreiter um diesen dritten Platz
fürchten muss.
Fragen muss man sich, was mit Benetton los ist. 8 Punkte aus den ersten beiden
Rennen dank eine überragenden Giancarlo Fisichella, aber bei den letzten
beiden Grand Prix ging nicht mehr viel. Auch wenn am Ende immerhin ein siebter
Platz heraussprang, für einen Fisichella, der in dieser Saison schon auf
dem Podest gestanden hat, ist ein 18. Platz im Qualifying indiskutabel. Und Wurz
sieht auch in diesem Jahr Fisico nur noch von hinten. Oder?!
Warten wir es ab. Der nächste GP kommt bestimmt. Und wird wahrscheinlich
nicht im Regen versinken.
Viel Glück und viel Segen - Didi Hegen !
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